Es liest sich wie aus einem Bilderbruch des Gutmenschentums: Eritreer, die erst vor wenigen Jahren nach Remscheid kamen, mittlerweile etwas Deutsch sprechen, allesamt Arbeit haben, gründen einen Verein, in dessen Rahmen sie am Morgen des 17. August gemeinsam mit den lokalen Technischen Betrieben die Alleestraße säubern. Erwartungsgemäß berichtete hierüber der „Remscheider General-Anzeiger“ (RGA) am Folgetag. Redaktionsjüngling Tristan Krämer lieferte prompt seinen Kommentar „Sie wollen sich integrieren“ mit. Darin tut er so, als sei die von den politisch Mächtigen verordnete „Willkommenskultur“ eine absolute Selbstverständlichkeit, die allerdings binnen der letzten Jahre ins Stocken geraten sei.
Falls der Beitrag des RGAs nicht geschönt sein sollte, haben die besagten Eritreer tatsächlich zum Gemeinwohl beigetragen. Zumindest ist per Internet überprüfbar, dass die „Eritrean Community“ Remscheids im Vereinsregister beim Amtsgericht Wuppertal geführt wird. Allerdings bleibt für Kritiker überseeischer Masseneinwanderung nach Deutschland und Europa allgemein die Frage, weshalb Menschen aus dem tropischen Afrika sich in beträchtlicher Anzahl für die Bundesrepublik als das Land ihrer Auswanderung entscheiden. Das ist damit vergleichbar, als wollten auf einmal massenhaft Deutsche nach Amazonien, dem Kongo oder Neuguinea emigrieren.
„Die ‚Eritrean Community‘ behauptet, sie mache sich stark für Frauenrechte, was naheliegend ist, da Ostafrika als die weltweit schlimmste Region in puncto weiblicher Genitalverstümmelung gilt“, merkt der PRO-Remscheid-Ratsgruppensprecher Andre Hüsgen an.
„Die Bebilderung zum RGA-Artikel zeigt allerdings eine der Frauen der ‚Eritrean Community‘ mit islamischem Kopftuch, was das Frauenrechte-Engagement etwas eintrübt. Eritrea ist ein religiös gespaltenes Land, das etwa zur Hälfte christlich und zur anderen Hälfte islamisch ist. Dies birgt freilich Konfliktpotenzial bereits unter den Eritreern selbst.
Dass Eritreer mitunter ureigene Auseinandersetzungen zu uns importieren, war erst Ende letzten Jahres in der direkten Nachbarschaft in Wuppertal zu sehen. Damals ging es darum, dass ein promovierter Sozialpädagoge eritreischer Herkunft gegen eine Veranstaltung der ‚Eritreischen Frauenunion‘ protestierte, weil er dieser vorwirft, den Diktator Isayas Afewerki zu verherrlichen. Auch nicht zu vergessen ist der lange Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea, was sich ebenfalls hierzulande negativ bemerkbar machen kann.
Daher sagen wir Patrioten: Real erbrachte Leistungen für das Gemeinwohl verdienen Anerkennung, egal ob sie von Einheimischen oder Ausländern kommen. Jedoch darf das bürgerschaftliche Engagement einzelner nicht zu politischen Fehlschlüssen führen, etwa dergestalt, zu meinen, weitere Masseneinwanderung aus der Dritten Welt löse alle Probleme unseres demografisch alternden Europas. Denn genau diese Gefahr nährt der RGA mittels seines Tristan-Krämer-Kommentars.“