Dass Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) wahrlich kein Freund von Kritikern der Corona-Maßnahmen ist, ist bereits seit letztem Jahr bekannt, doch laut den Organisatoren der regionalen Autokorsos gegen die Corona-Maßnahmen habe er im benachbarten Wuppertal zum letzten Monatswechsel mit den Worten „Ihr seid doch alle Deppen!“ nachgelegt. Hierbei handelt es sich gewiss nicht um einen isolierten Ausrutscher von Mast-Weisz, denn vor ziemlich genau einem Jahr setzte er wiederholt oppositionelle Kommunalpolitiker mit Kotflecken an der Hose gleich. Am 17. Juli 2020 erhielt er hierfür eine offizielle Rüge durch den Präsidenten des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, Andreas Heusch.
Neben der unflätigen Attacke des Remscheider Oberbürgermeisters stieß den Organisatoren der regionalen Autokorsos auch die überschäumende Polemik des CDU-Ratsfraktionsvorsitzenden Markus Kötter übel auf. Öffentlich pflichtete er Mast-Weisz bei und zeigte zugleich ein heftiges Schwarz-Weiß-Denken, in dem es für ihn nur die Gläubigen staatlicher Narrative einerseits und „Verschwörungstheoretiker“ sowie „Corona-Leugner“ andererseits gibt. Am 9. November letzten Jahres zeigte sich Kötter schon einmal als Anbiederer an das linksgrüne Ampelbündnis im Stadtrat. Gedankt wird es ihm z. B. in der Weise, dass Oberbürgermeister Mast-Weisz ihn während der Sitzung des Hauptausschusses am 18. Februar dieses Jahres wie einen dummen Jungen vorzuführen trachtete.
„Mast-Weisz muss sich entscheiden, ob er Oberbürgermeister oder Kommunalpolitiker sein will“, merkt der PRO-Remscheid-Ratsherr Thorsten Pohl an.
„Beides zugleich in einer Art Personalunion sein, das geht nicht. Es steht einem Oberbürgermeister zu, hier und dort seine Sicht der Dinge zu äußern, doch die Grenzen diesbezüglich sind viel enger als bei Ratsmitgliedern oder Parlamentariern. Schließlich hat das Stadtoberhaupt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Kommune zu sorgen. Es geht nicht darum, für oder gegen die Corona-Maßnahmen zu sein, sondern um die abstoßende Art und Weise, wie Mast-Weisz agiert. Geht ihm etwas gegen den Strich, kommt seinerseits ein geradezu kindisches Verhalten.
Besonders nervig sind bei Mast-Weisz in der letzten Zeit dessen ständige Kommentare im Stadtrat oder Hauptausschuss, wenn ihm einmal wieder etwas nicht gepasst hat. Die Aufgabe des Oberbürgermeisters besteht darin, die Sitzungen zu leiten und deren ordnungsgemäßen Ablauf zu gewährleisten. Als Chef der Verwaltung hat er immer wieder auf Anfragen aus dem Rat zu antworten, doch das Betreiben von Parteipolitik fällt nicht in seinen Zuständigkeitsbereich. Ein Tipp von mir an Mast-Weisz: Etwas mehr Konzentration auf das Kerngeschäft und etwas mehr verbale Zurückhaltung gegenüber Andersdenken, dann ist es nämlich angenehmer für alle Beteiligen!“