Im Hin und Her um die oberbürgermeisterliche Nichtanerkennung der geheimen Neuwahl des Verwaltungsrats der Stadtsparkasse Remscheid wird es immer bizarrer. Langsam wird für jedermann erkenntlich, wie offensichtlich überfordert der studierte Sozialpädagoge Burkhard Mast-Weisz (SPD) in seinem Amt als Stadtoberhaupt ist. Er fabuliert nun öffentlich, bei der besagten Gremienwahl den angeblichen Formfehler begangen zu haben, dass die Mitglieder des Verwaltungsrats und deren Stellvertreter gemeinsam statt getrennt voneinander gewählt worden sind. Wäre dem so, hätte der erste Bürger Remscheids einen klassischen Rohrkrepierer produziert.
Früher war es für die Altparteien Remscheids kein Thema, auf solche Kleinigkeiten zu achten, da man es schaffte, PRO Deutschland weitestgehend aus den kommunalpolitischen Gremien herauszuhalten. Mit der neuen Situation des PRO-Deutschland-Ratsgruppensprechers Andre Hüsgen im Verwaltungsrat der Stadtsparkasse wurde urplötzlich mit Vorsatz das Haar in der Suppe gesucht. Mast-Weisz meint nun fündig geworden zu sein, doch PRO Deutschland wird sich gegen derartige Mätzchen rechtlich zu wehren wissen.
Aus der Perspektive von PRO Deutschland besonders amüsant ist der nun ausgebrochene Streit zwischen FDP und der SED-Fortsetzungspartei „Die Linke“. Da die größeren Altparteien lieber den Liberalisten Wolf Lüttinger als Brigitte Neff-Wetzel von der Partei mit Mauermörder-Hintergrund im Verwaltungsrat sehen, soll bei einer möglichen Wahlwiederholung die Marxistin auf den letzten und der FDP-Mann auf den vorletzten Platz der Altparteien-Einheitsliste getauscht werden, weil eine erneute Wahl Hüsgens in den Verwaltungsrat befürchtet wird. Auch beim „Kampf gegen Rechts“ wird die einstige „DDR“-Staatspartei an den Katzentisch verwiesen.
„Schon knapp zwei Jahre lang ist Mast-Weisz gewählter Oberbürgermeister unserer Stadt, weshalb es bei ihm keinen Welpenschutz mehr gibt“, beurteilt der Remscheider PRO-Deutschland-Ratsgruppensprecher Andre Hüsgen die Situation.
„Wo ihm jetzt der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens-Peter Nettekoven vorhält, seine jüngst auf dem SPD-Unterbezirks-Parteitag geäußerten Mutmaßungen, kein Sozialdemokrat im Stadtrat habe geheim für die PRO-Deutschland-Liste gestimmt, seien ein billiges Abwälzen der ‚Schuld‘ auf die übrigen Fraktionen, windet sich nun Mast-Weisz wie ein Aal, indem er sagt, er habe dort als Parteipolitiker, aber nicht als Stadtoberhaupt gesprochen. Vor seiner Zeit als Oberbürgermeister war er 13 Jahre lang Sozialdezernent unserer Stadt, weshalb er genau weiß, wie sich ein Spitzenbeamter in der Öffentlichkeit zu verhalten hat. Auf die nächsten Peinlichkeiten, die ganz sicher auch künftig kommen werden, bin ich natürlich gespannt.
Redensartlich heißt es ‚Schuster bleib bei deinem Leisten‘, was dringend auch ein Burkhard Mast-Weisz beherzigen sollte. Das Parteibuch der ‚alten Tante‘ ist kein roter Freischein, sich als Chef zu gerieren, ohne die dafür notwendigen Kompetenzen zu besitzen. Abschließend richte ich noch einen Sinnspruch frei nach dem spätantiken Politiker, Philosophen und Theologen Anicius Manlius Torquatus Severinus Boëthius an Mast-Weisz: ‚Wenn du geschwiegen hättest, wärest du ein Philosoph geblieben.‘“