Für die nächste Sitzung des Remscheider Stadtrats am 22. September hat die Ratsgruppe PRO Deutschland einen Antrag eingereicht, der Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) nahelegt, dem Bündnis Mayors United Against Anti-Semitism (dt. Bürgermeister vereint gegen Antisemitismus) beizutreten. Hintergrund des Ansinnens von PRO Deutschland ist der Besuch einer Delegation des Israelischen Städte- und Gemeindebundes in der „Seestadt auf dem Berge“ während der ersten August-Hälfte. Außerdem geht es darum, der Schande vom 25. September 2014 entgegenzuwirken. Damals versagte der Remscheider Stadtrat mit Ausnahme der beiden PRO-Vertreter dem Resolutionsantrag „Judenfeindlichkeit ächten“, der als Reaktion auf den Brandanschlag gegen die Bergische Synagoge in Wuppertal-Barmen während der Nacht auf den 29. Juli 2014 eingereicht worden war, seine Zustimmung!
Das Bündnis Mayors United Against Anti-Semitism geht zurück auf die Initiative der 1906 gegründeten Organisation American Jewish Committee (dt. Amerikanisch-Jüdisches Komitee). Es richtet sich insbesondere an die Oberhäupter von Städten und Gemeinden in den USA und in Europa. Die Unterzeichner geben eine Erklärung ab, die u. a. beinhaltet, jegliche Form von Hass gegen Juden zu verurteilen. Unter den Städten Nordrhein-Westfalens sind beispielsweise die Oberbürgermeister von Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Mülheim an der Ruhr bereits Mitglieder im Bündnis.
„Wo Oberbürgermeister Mast-Weisz vor wenigen Wochen meinte, der Delegation des Israelischen Städe- und Gemeindebundes anpreisen zu müssen, wie sehr er und sein Gefolge gegen Judenfeindlichkeit im Speziellen und Fremdenfeindlichkeit im Allgemeinen engagiert seien, so soll er jetzt gefälligst Farbe bekennen!“, verlangt der Remscheider PRO-Deutschland-Ratsgruppensprecher Andre Hüsgen.
„Aus Gründen politischer Korrektheit kommt die öffentliche Thematisierung der hierzulande über die letzten Jahre immer stärker werdenden islamischen Judenfeindlichkeit viel zu kurz. Im Rahmen seines Konzepts des ‚Dialogs mit allen‘ besuchte Mast-Weisz erst Ende Juni das islamische Fastenbrechen im lokalen Vereinshaus der extremistischen und judenfeindlichen ‚Grauen Wölfe‘ an der Freiheitstraße. Wird er demnächst womöglich auch an Winter- und Sommersonnwend-Feiern von Nostalgikern der NS-Ideologie teilnehmen? Gemeinsam mit der Ablehnung unseres Resolutionsantrags ‚Judenfeindlichkeit ächten‘ am 25. September 2014 durch den Stadtrat, sind dies fatale Signale, die die Stadtspitze wiederholt sendet. Wir von der Bürgerbewegung PRO Deutschland fordern: Schluss damit! Endlich klare Verhältnisse schaffen!“