Zum Berufsbild eines Fachjournalisten gehört es, sich in seinem Bereich sehr gut auszukennen, doch insbesondere im Politischen wird das von den Medienmachern gern ignoriert, wenn nämlich die Fakten nicht ins eigene Weltbild passen. Ein solches Beispiel für substanzlose Zeilenschinderei liefert kurz vor der Landtagswahl Nordrhein-Westfalen der Lokalredakteur Axel Richter vom „Remscheider General-Anzeiger“. Am Abend des 12. Mai ließ er einen Beitrag mit folgender Aussage veröffentlichen: „Dagegen nicht gebrauchen kann NRW und kann Remscheid Politiker vom rechten Rand, die mit der Flüchtlingsproblematik nur ein Thema besetzen, sich mit den Gegebenheiten in Remscheid aber nicht ansatzweise auskennen.“
Wen meint Richter damit? Die einzige einwanderungskritische Partei im Stadtrat ist PRO Deutschland. Diese kann aber schlecht gemeint sein, weil ihre Ratsgruppe um die Strukturprobleme Remscheids wie der enormen Schrumpfung der Metallwaren-Industrie binnen der letzten Jahrzehnte, der Überdimensionierung der innerstädtischen Fußgängerzone und ihrer heutigen Verödung oder der Randlage in einer Metropolregion mit knapp zehn Millionen Einwohnern weiß. Ferner könnte am 14. Mai die ebenfalls einwanderungskritische AfD in den Landtag in Düsseldorf gewählt werden. Aber auch sie thematisiert weitaus mehr als allein das Feld der Massenimmigration.
„Einmal wieder tut Richter so, als hätte er den großen Durchblick, aber dabei stochert er tatsächlich nur im Trüben“, wirft der Remscheider PRO-Deutschland-Ratsgruppensprecher Andre Hüsgen dem „General-Anzeiger“-Journalisten vor.
„Bevor er mit haltlosen Anschuldigungen daherkommt, Einwanderungskritiker seien einzig auf dieses Thema festgelegt, soll er lieber einmal dafür sorgen, künftig wahrheitsgetreuere Texte zu produzieren. Denn wer gibt schon gern sein sauer verdientes Geld aus, um Pamphlete im Ungeiste des politisch-medialen Komplexes geliefert zu bekommen? Wenn die jetzige Erwerbstätigkeit Richter weiterhin überfordert, raten wir von PRO Deutschland ihm, einmal ernsthaft über einen Wechsel derselben nachzudenken!“