Erst am 5. November startete die Arbeit des neuen Remscheider Stadtrats und gerade einmal eine Woche später sieht es ganz danach aus, als ob der neue CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Kötter nicht mehr lang zu halten sein dürfte. Bei der konstituierenden Sitzung der Bezirksvertretung Remscheid-Süd ließ die CDU am 11. November ihre Mandatsträgerin Elke Rühl eiskalt im Regen stehen: Die bisherige stellvertretende Bezirksbürgermeisterin erhielt bei ihrem Versuch einer Wiederwahl ins Amt lediglich eine von elf Stimmen. Am Folgetag in Lennep dann das nächste Debakel für die CDU: Obwohl Bündnis 90/Die Grünen mit nur zwei Mandatsträgern die drittstärkste Fraktion in der dortigen Bezirksvertretung stellt, ist der neue Bezirksbürgermeister Rolf Haumann ein Grüner.
Nach der misslungenen Verteidigung seines bisherigen Amtes als Lenneper Bezirksbürgermeister machte Kötter einen sichtlich niedergeschlagenen Eindruck. Kötters kriecherische Abbitte am 9. November gegenüber den Linksgrünen im Stadtrat, die freiwillige Aufgabe des Amtes des ersten stellvertretenden Bezirksbürgermeisters von Alt-Remscheid trotz zweitstärkster Fraktion in der dortigen Bezirksvertretung, das demonstrative Fallenlassen von Rühl in der Bezirksvertretung Süd, alles hat letztlich nichts genützt. Rot-Rot-Grün kostet in vollen Zügen die Arroganz der Macht aus, während Kötter mittlerweile in noch härterem Maße angezählt ist als direkt nach der konstituierenden Ratssitzung am 5. November.
„Wenn die linksgrüne Front aus SPD, Grünen und SED-Fortsetzungspartei erst einmal auf über 50 Prozent der Wählerstimmen kommt, wird mit jeglicher parlamentarischer bzw. kommunalpolitischer Tradition gebrochen, deren Vorzüge man aber liebend gern in Anspruch nimmt, solange man sich unterhalb der absoluten Mehrheit befindet“, kommentiert der PRO-Remscheid-Ratsfraktionsvorsitzende Andre Hüsgen.
„Insbesondere in den Bezirksvertretungen ist es alter Brauch, dass die stärkste Fraktion den Bezirksbürgermeister stellt, die zweitstärkste den ersten Stellvertreter des Bezirksbürgermeisters usw. In den Fällen Alt-Remscheid, Südbezirk und Lennep hat Rot-Rot-Grün dies über den Haufen geworfen. In Lennep traf es mit Markus Kötter beileibe keinen Unschuldigen.
Kötter ist der Hauptverantwortliche für das christdemokratische Desaster in den Bezirksvertretungen. Vor allem der fehlende CDU-Rückhalt für Elke Rühl, die zwischen 2004 und 2010 für die Angela-Merkel-Partei in Düsseldorf im Landtag saß, ist menschlich überaus schäbig. Wie lange wird sich die einst stolze CDU Remscheid so etwas von der Karrieristen-Bande um Kötter bieten lassen?
Wir Patrioten wissen, dass es in der hiesigen CDU auch noch anständige Kommunalpolitiker gibt, die binnen der letzten Tage auf Kötters Geheiß gleich mehrere fette Kröten zu schlucken hatten. Sekundiert von der FDP (!) hat sich Rot-Rot-Grün nun Remscheid zur Beute gemacht. Unterdessen meinte wohl Kötter, wenn er sich am 9. November in aller Öffentlichkeit vor den Linksgrünen selbstgeißelt, könne für ihn persönlich das Lenneper Bezirksbürgermeisteramt gerettet werden, doch falsch gedacht! Bisweilen wird Kötters direkter Vorgänger im Amt des CDU-Ratsfraktionsvorsitzenden, Jens-Peter Nettekoven, als ‚der über allen Dingen Schwebende‘ bezeichnet. Offenbar sind für Kötter sogar die Fußstapfen eines Schwebenden etliche Nummern zu groß.
Die Remscheider CDU hat nur eine Chance, nämlich sich auf ihre Wurzeln zu besinnen und nicht jedem zeitgeistig-bekloppten Medienspuk hinterher zu rennen. Wenn die Christdemokraten die besseren Linksgrünen mimen wollen, so können sie nur verlieren, denn eingefleischte Linksideologen wählen das gewohnt unterirdische Original statt einer nochmals billigeren Kopie dessen. Selbstverständlich reichen wir Patrioten allen CDUlern, die noch gesunden Menschenverstand besitzen, die Hand, denn es gilt Rot-Rot-Grün bei der Deutschland-Abschafferei ein für alle Mal das Handwerk zu legen!“