Ratsgruppe Bodenstedt: Traumtänzerische Straßenbahn-Pläne

Straßenbahn-Unfall

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Wenn die Straßenbahn verunfallt, bevor sie überhaupt realisiert wird. (Symbolbild; Anklicken zum Vergrößern des Bildes!)

Unter die Kategorie frühes Wahlkampf-Geplänkel ist der Vorstoß der Ratsgruppe Waltraud Bodenstedt einzuordnen, auf den Schienen der S-Bahn-Linie 7 zusätzlich eine Straßenbahn einzurichten. Nach Vorstellung der Bodenstedter im Stadtrat soll zwischen Lüttringhausen und Reinshagen eine Elektrifizierung stattfinden sowie die Anzahl der Haltepunkte von aktuell vier auf etwa ein Dutzend erhöht werden. Eine dort fahrende Straßenbahn für Remscheid soll im 15-Minuten-Takt verkehren und letztlich die Buslinie 654 ersetzen.

Die Ratsgruppe Waltraud Bodenstedt stellt es dar, als sei eine parallele Nutzung derselben Schienen durch die S-Bahn-Linie 7, den momentan nicht fahrenden Regionalexpress 47 sowie die angedachte Straßenbahn umsetzbar. Die Bodenstedter selbst merken an, eine Straßenbahn-Fahrt zwischen Lüttringhausen und Reinshagen nähme gute 20 Minuten Zeit in Anspruch. Dies wirft sogleich die Frage auf, wie in jenem Zeitraum bei einer 15-Minuten-Taktung der Straßenbahn die S 7 und der RE 47 dazwischen passen sollen?

„Zwei weitere Gleise müssten parallel zu den beiden bereits bestehenden verlegt werden, um überhaupt das Vorhaben der Bodenstedter ansatzweise realistisch zu gestalten“, so der PRO-Remscheid-Ratsherr Nico Ernst.

Nico Ernst

PRO-Remscheid-Ratsherr Nico Ernst

„Somit wären die Deutsche Bahn InfraGO bzw. die Stadtwerke Remscheid dazu gezwungen, Grundstücke entlang der bestehenden Schienen zu erwerben und für die angedachte Nutzung zu erschließen. Neben dem Neubau von knapp zehn Straßenbahn-Stationen müssten ferner sämtliche Brücken auf dem Weg deutlich verbreitert werden. Die unweigerliche Folge wären jahrelange Bauarbeiten in allen vier Stadtbezirken.

Ein Aspekt der Straßenbahn-Initiative ist sehr bezeichnend: Trotz der Tatsache, dass 2020 bei der letzten Kommunalwahl die Ratsgruppe Bodenstedt um ein Haar nur ein Einzelmandat Waltraud Bodenstedt geworden wäre, beschäftigen sich die Lokalmedien in aller Ausführlichkeit mit dem zutiefst utopischen Ansinnen. Bei unvergleichbar vernünftigeren Vorstößen unserer PRO-Remscheid-Ratsfraktion, die überdies signifikant mehr Wähler hat als die Bodenstedter, ist so etwas völlig unvorstellbar. Denn dem steht die Omertà des polit-medialen Komplexes der ‚Seestadt auf dem Berge‘ entgegen: Eine Nennung von PRO Remscheid muss um jeden Preis in den Lokal- und Regionalmedien vermieden werden.

Wir von der Bürgerbewegung PRO Remscheid sind gegenüber sinnvollen Vorschlägen zur Verbesserung des ÖPNV stets aufgeschlossen. Was aber dort von den Bodenstedtern kommt, ist definitiv nicht zielführend, weshalb es unsererseits eine klare Ablehnung gibt. PRO Remscheid nimmt nämlich ihren unmissverständlichen Auftrag, die unüberhörbare Stimme des ganz normalen Bürgers im Stadtrat zu sein, ohne Wenn und Aber wahr!“