Scheidender Stadtplaner Robin Denstorff: „Ich habe noch nie in meinem Berufsleben ein Bewerbungsprofil entdeckt, das so sehr zu mir passte“

Der Theodor-Heuss-Platz von Remscheid

© Frank Vincentz (commons.wikimedia.org / Lizenz: CC BY-SA 3.0)
Noch-Stadtplaner Robin Denstorff sollte neben der Koordinierung des Designer Outlet Centers Lennep auch für positive Veränderungen in der Innenstadt sorgen, was aber nun hinfällig sein wird.

Wie weit Realität und Behauptungen auseinanderliegen können, stellt der Noch-Stadtplaner Remscheids, Robin Denstorff, unter Beweis. Erst im Juni 2015 trat er die Nachfolge von Sigrid Burkhart im städtischen Dienst an. Als im März zuvor bekannt wurde, dass Denstorff kommen wird, ließ er sich im Hinblick auf seine künftige Arbeitsstelle mit folgenden Worten zitieren: „Ich habe noch nie in meinem Berufsleben ein Bewerbungsprofil entdeckt, das so sehr zu mir passte.“ Gut eineinhalb Jahre später ist diese Aussage Makulatur, da Denstorff sich am 9. November in Münster in Westfalen zum Baudezernent wählen lassen will.

Der 38-jährige studierte Städteplaner wurde nach Remscheid geholt, um das Projekt Designer Outlet Center Lennep und den Umbau der Innenstadt zu koordinieren. Wohl für den schnellen Euro lässt er nun beides unerledigt. Während seiner kurzen Zeit in Remscheid wurde Denstorff mit einer höheren Besoldung versehen. Stufe A16, was monatlichen Brutto-Einnahmen von bis zu 7.140,16 Euro entspricht, erreichte der gebürtige Düsseldorfer. Auf B2 hätte er vor Ort steigen können, was monatliche Brutto-Einnahmen von bis zu 7.445,54 Euro sind. Die Stelle als Baudezernent von Münster in Westfalen liegt bei einer Besoldung von B5, wo monatliche Brutto-Einnahmen von bis zu 8.869,05 Euro vorgesehen sind.

Verräterisch an Denstorffs Verhalten war sein ausbleibender Umzug von der Kleinstadt Rheinbach bei Bonn nach Remscheid. Mittlerweile ist jene Tatsache als ein Indiz zu bewerten, dass er seine Remscheider Stelle von Anfang an nur als eine kurzweilige Zwischenstation betrachtete. Sein Umschauen nach Arbeitsplätzen mit noch mehr Besoldung ging offenbar munter weiter, ohne viele Gedanken daran zu „verschwenden“, aus Gründen der Arbeitsmoral wenigstens das Designer Outlet Center Lennep umzusetzen.

Andre Hüsgen

PRO-Deutschland-Beauftragter für Remscheid

„In meinem Berufsleben habe ich diverse Stationen in der freien Wirtschaft wie auch im öffentlichen Dienst hinter mir, weshalb ich meine, das Gebaren Denstorffs richtig einschätzen zu können“, erläutert der Remscheider PRO-Deutschland-Ratsgruppensprecher Andre Hüsgen.

„Das, was er sich gegenüber unserer Stadt leistet, ist nur im Paralleluniversum der öffentlichen Hand möglich. Kein Arbeitgeber der freien Wirtschaft, der bei Verstand ist, würde mit derartigen Begleitumständen jemanden wie Denstorff einstellen, weil er zu Recht befürchten müsste, diese Person in einem laufenden Großprojekt zu verlieren, weil irgendwo mehr Geld lockt. Wenn der Lügenpresse-Journalist Andreas Weber davon spricht, der Denstorff-Weggang sei vergleichbar mit Profi-Fußballern, die den Verein wechseln, so muss ich entgegenhalten, dass dies mehr als gewaltig hinkt. Jene professionellen Sportler sind vertraglich für eine bestimmte Zeit an ihren Verein gebunden. Frühestens wird der Verein verlassen, wenn die letzte vereinbarte Saison abgeschlossen ist.

Jetzt muss dringend sichergestellt werden, einen Nachfolger als Stadtplaner zu finden, der nicht beim nächstbesten Angebot alles stehen und liegen lässt. Bewerbern für solch wichtige Posten der Verwaltung muss in viel intensiverem Maße auf den Zahn gefühlt werden. Die Stadt kann sich keinen zweiten Fall Denstorff erlauben. Wir von der Bürgerbewegung PRO Deutschland drücken ohne Umschweife unser Missfallen bezüglich der faktischen Flucht Robin Denstorffs aus!“