Schneemann-Polizei patrouilliert im Stadtgebiet

Hase aus Schnee

© Gemeinfrei



Gar nicht im Sinne der Corona-Herrscher: Winterliche Aktivitäten im Freien, die weder mit Erwerbstätigkeit noch alltäglichen Erledigungen im Zusammenhang stehen.

Binnen der letzten Tage und Wochen ging durch die regionalen wie auch überregionalen Medien, dass so manche Verwegene es sich in Mittelgebirgslagen herausnahmen, im Freien winterlichen Aktivitäten zu frönen wie beispielsweise Schlittenfahrten oder das Bauen von Schneemännern. Auch die „Seestadt auf dem Berge“ war hiervon insbesondere am 9. und 10. Januar betroffen. In weiten Teilen der Metropolregion Rhein-Ruhr hatte sich herumgesprochen, dass der Hohenhagen mit seinen knapp 380 Metern über dem Meeresspiegel ein „Geheimtipp“ in Sachen Schlittenfahrt ist. Der Stadtspitze gefiel das gar nicht, weil die Corona-Untertanen zu wenig vorauseilenden Gehorsam zeigten. Am Sonntag wurden daher sogar Straßen in Richtung Hohenhagen für Auswärtige gesperrt.

Das große Problem für die Polizei wie auch das Ordnungsamt besteht darin, dass der Bereich Hohenhagen höchstens an Sonn- und Feiertagen für Fahrzeuge von Nicht-Anwohnern gesperrt werden kann. Vor allem der Discount-Supermarkt an der Hohenhagener Straße steht Plänen einer Sperrung der Ortschaft an Werktagen im Weg. Zu groß wäre der Aufwand, jeden dortigen Supermarkt-Kunden darauf zu überprüfen, ob er aus einem Zwei-Kilometer- oder sonst wie definierten Umkreis kommt.

„Statt wie Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) jedem von einem Besuch des Hohenhagens abzuraten, gibt es durchaus gangbare Wege, den Bürgern hier und dort Nischen der Lebensfreude zu lassen“, bewertet der PRO-Remscheid-Ratsfraktionsvorsitzende Andre Hüsgen die Situation.

Andre Hüsgen

PRO-Remscheid-Fraktionsvorsitzender

„Z. B. könnten die Polizisten und Ordnungsamtler im Falle einer zu starken Inanspruchnahme von Parkraum weiteren Ankömmlingen sagen, wo es in der Gegend andere von Schnee bedeckte Abhänge gibt, die sich für Schlittenfahrten eignen. Und im Zuge dessen kann höflich an die Einhaltung der Corona-Bestimmungen und der StVO erinnert werden. Auf diese Weise könnte alles ohne altbekanntes Verbotsgehabe vonstattengehen. Wir müssen endlich wegkommen vom übermächtigen Verbotsstaat, dem der einzelne Bürger hilflos ausgeliefert ist. Als Vater von zwei Kindern im schulpflichtigen Alter kann ich es nämlich überhaupt nicht gutheißen, wenn unser Staat bzw. unsere Kommune ihnen auch das letzte Quäntchen Winterspaß vermiesen will.“