Der 21. November wurde in äußerst unangenehm überraschender Weise an der Albert-Schweitzer-Realschule in Lennep zu einem Fanal, das dokumentiert, wie sehr die politische Klasse und ihr hörige Journalisten der „Qualitätsmedien“ demselben Sumpf zugehörig sind. Im Unterricht der 8. Klasse ging es zunächst ganz unverfänglich darum, den Schülern Einblicke in den Alltag einer lokalen Tageszeitung zu geben. Hierzu erschien der berüchtigte Schreiber Axel Richter vom „Remscheider General-Anzeiger“ (RGA).
Im Gespräch zwischen Richter und der Schülerschaft kam die 13-jährige Stieftochter des PRO-Ratsgruppensprechers Andre Hüsgen auf die Idee, den Journalisten zu fragen, weshalb die Ansicht kursiert, der RGA sei ein Teil der „Lügenpresse“. Richter entgegnete, so etwas sei Pegida-Kreisen zuzurechnen, deren politische Betätigung grundsätzlich negativ zu beurteilen sei. Daran anschließend holte Richter noch weiter aus. Er beklagte, es gebe zwei „rechte“ Mitglieder des Stadtrats. Einen von beiden habe er schon in seiner Berichterstattung gezielt entlarvt. In dem Wissen, dass gerade ihr Stiefvater übelst attackiert wird, hakte die Schülerin nach, ob Richter zumindest im Vorfeld seiner vermeintlich brisanten Veröffentlichung das „rechte“ Ratsmitglied persönlich kontaktiert habe. Hierauf antwortete Richter allen Ernstes, es sei in keiner Weise erforderlich, mit solchen Personen Kontakt aufzunehmen! Seriöse Recherche für eine Tageszeitung sieht ganz gewiss anders aus.
„Als am Folgetag mein Ratsgruppenkollege Hüsgen kurz vor Beginn der Tagung des Stadtrats von Richter wissen wollte, was es mit dem Vorfall an der Albert-Schweitzer-Realschule auf sich hat, kam vom Herrn ‚Qualitätsjournalisten‘ völlig unsouverän und peinlich: ‚Halten Sie Ihren Rand!‘“, erinnert sich der Remscheider PRO-Ratsherr Thorsten Pohl.
„Wir kennen es von totalitären Regimen wie der NS-Diktatur, der ‚DDR‘ oder heutzutage noch Nordkorea, dass die Medien dort als ideologische Stütze der Mächtigen fungieren und Kindern von Dissidenten eingetrichtert wird, ihre Eltern seien ‚Klassenfeinde‘ oder ‚Volksschädlinge‘, je nach dem, welcher zutiefst zynische Jargon verwendet wird. Wahrscheinlich wird Axel Richter ein Hetzblatt wie den ‚Stürmer‘ als ein absolutes Negativ-Beispiel von Journalismus einstufen, aber meines Erachtens ist er mit seiner unseriösen Berichterstattung, die auch vor gezielter persönlicher Diskreditierung nicht zurückschreckt, strukturell viel näher am genannten NS-Organ dran, als ihm eigentlich lieb sein dürfte. Der Appell von uns Patrioten an Richter lautet deshalb: Halten Sie sich endlich an die Standards Ihres Berufsstands!“
Brief der Geschäftsführerin der Remscheider PRO-Ratsgruppe, Claudia Bötte, an die Leitung der Albert-Schweitzer-Realschule: