Zu Beginn der 31. Kalenderwoche veröffentlichte der „Remscheider General-Anzeiger“ (RGA) unter dem Titel „Königstraße: Tempo 30 vor der Seniorenresidenz?“ einen Artikel, den die PRO-Remscheid-Ratsfraktion hat bereits kommen sehen. Offenbar formiert sich aktuell eine ideologische Allianz zwischen Stadtspitze und Lokalmedien, die gemäß dem Prinzip „steter Tropfen höhlt den Stein“ die Öffentlichkeit der „Seestadt auf dem Berge“ solange bearbeiten will, bis jeglicher Widerstand gegen flächendeckendes Tempo 30 gebrochen ist. Mit Fug und Recht darf bezweifelt werden, dass seitens des polit-medialen Komplexes ein vergleichbarer Elan an den Tag gelegt würde, ginge es um die Verbreitung der Botschaft „Remscheid kann keine weiteren Asylbewerber mehr aufnehmen“.
War es noch letztens der protestantische Pfarrer Siegfried Landau vom Hasten, der sich per RGA der Kommunalpolitik als Berater in Sachen Tempo 30 auf Hauptverkehrsachsen andiente, so ist es diesmal eine anonyme Leserin der lokalen Tageszeitung, die Probleme sieht wegen des Insanto-Altenheims an der Königstraße. Die Bürgerbewegung PRO Remscheid schlug bereits in der Vergangenheit vor, an Punkten höherer Gefährdung Zäune zwischen Fahrbahn und Gehweg zu ziehen sowie auf Ampel-Systeme zu setzen, um flüssigen Verkehr motorisierter Art und die Sicherheit der Fußgänger zugleich gewährleisten zu können. Freilich passt das nicht ins Konzept der Gängelung der Allgemeinheit, wie es insbesondere durch Bündnis 90/Die Grünen verfochten wird.
„Letztlich ist es so, dass innerhalb der neuen bundesrepublikanischen Einheitspartei, die von schwarz bis tiefrot reicht, die verbotswütige Klientel-Gruppe der Grünen unbestritten die Marschrichtung vorgibt“, erläutert der PRO-Remscheid-Fraktionsvorsitzende Andre Hüsgen seine Sicht der Dinge.
„Gerade Berufspendler, die als Netto-Steuerzahler essentiell sind für unsere Leistungsgesellschaft, wollen nicht zu täglichen Schleichfahrten auf Hauptverkehrsadern genötigt werden. Selbstverständlich sind wir keineswegs für Raserei, aber Tempo 50 auf Hauptverkehrsstraßen muss drin sein. Verliert man als Berufspendler aufgrund von weiteren Tempo-30-Maßnahmen der etablierten Einheitspartei lediglich fünf Minuten Zeit auf dem Hin- und Rückweg zwischen Wohnung und Arbeitsplatz, so ergibt das bei durchschnittlichen 220 Arbeitstagen 1.100 Minuten, was mehr als ganze 18 Stunden sind.
In der perversen Logik der Grünen betrachtet man flächendeckendes Tempo 30 als begrüßenswerte Maßnahme volkserzieherischer Art, mit der sich obendrein die klammen Kassen der Kommunen füllen lassen. Denn um eine Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h auf allen Hauptverkehrsachsen in der Stadt durchsetzen zu können, muss natürlich ein Wald an Blitzern her, der dem fragwürdigen Ansinnen der Grünen und ihrer übrigen Genossen in der etablierten Einheitspartei letzten Nachdruck verleiht. Ob hierbei die Leistungsgesellschaft Deutschland vor die Hunde geht, völlig egal. Hauptsache die Großkopferten des Altparteien-Blocks haben es sich in ihrem Elfenbeinturm fernab jedweder Realität schön bequem gemacht!“