Beschönigendes Interview mit Polizeirat Jochen Borst

Teo Otto Theater

© Michael Kramer (commons.wikimedia.org) / Lizenz: CC BY-SA 3.0
Einer der abends tendenziell unsicheren Orte für jugendliche Mädchen und junge Frauen in Remscheid: Vorplatz des Teo Otto Theaters bzw. Bushaltestelle Allee-Center

Der „Remscheider General-Anzeiger“ veröffentlichte am 18. Januar ein Interview mit Jochen Borst, dem Leiter der lokalen Polizeiinspektion. Darin geht es um die Lage in der Stadt nach dem Horror-Jahreswechsel in Köln und dem ersten großen Gewaltausbruch im Asylbewerberheim Hölterfeld am 5. Januar. Wie man es von einem leitenden Beamten der Polizei gewohnt ist, wird betont, alles sei unter Kontrolle.

Allerdings machen zwei Aussagen Borsts stutzig. In der der Mitte des Interviews relativiert er die Eskalation im Asylbewerberheim Hölterfeld, indem er auf drastische Gewalttaten einheimischer Hooligans hinweist, die häufig im Zusammenhang mit Spielen unterer Fußball-Ligen stattfinden. Grund für die Massenschlägerei im Gebäude der ehemaligen Hauptschule an der Unterhölterfelder Straße war hingegen ein Streit zwischen Arabern und Afghanen um das Fernsehprogramm. Wann zetteln Herkunftsdeutsche wegen einer solchen Kleinigkeit eine große Prügelei an, bei der sogar Schlichter verletzt werden? Hooligans sind hingegen eine sehr überschaubare Subkultur unter Anhängern des Fußballs. Bei Gewaltorgien mit islamischem Hintergrund der Täter lässt sich jedoch selten eine klar definierbare Subkultur als Grund ausmachen.

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